Freitag, 11. Januar 2008

Die Magie bekiffter Tiger

Zum inzwischen dritten Mal in Folge seit dem Jahre 2005 folgten meine Kollegen und ich gestern dem Ruf unserer Firmenleitung und besuchten die atemberaubende Welt des Circus Sarrasani. Wohl vorbereitet, dem wahrscheinlich schlechtesten Varieté der Welt bei nur bedingt genießbarem Abendessen beizuwohnen, traf es mich doch wieder ziemlich hart. Man darf nicht glauben, das "Strudel von Steinchampignons auf glaciertem Frühlingslauch" auch nur im Entferntesten lecker wäre.

Nachdem wir nicht im Geringsten magische Momente des großen André Sarrasani erleben durften (immerhin hat er einen Tiger, wenn auch scheintot), quälten uns verschiedene Perlen der internationalen Zirkuswelt. Da wäre zum Beispiel Juri, die Küchentuch tragende Schwuchtel aus der Ukraine. Wer schon immer mal ein stark behaartes vorderasiatisches Sixpack an zwei Seilen turnend sehen wollte, dem sei die Show hiermit wärmstens empfohlen. Wahrscheinlich frisch von Kiews Turnmeisterschaft importiert, wusste Juri vor allem meine KollegInnen zu beindrucken. Von ihnen wurde nur die mangelnde Sicht auf Po und Weichteile bemängelt, verursacht durch eine Art Lappen, welche meine Mutter in der Küche zu Reinigungszwecken aufzubewahren pflegt.

Um die Fans bedingt erotischen Seilsports gänzlich aus dem Slip springen zu lassen, verwöhnte uns danach Marie an einem Seil. Nunja, muss man mehr sagen? Ihr war deutlich anzusehen, das auch Gurkenmasken irgendwann versagen. Sehr unterhaltsam war auch das Jamaikanische Duo, welches im Grunde genommen minutenlang auf dem Kopf über die Bühne hüpfte. Die Drogen will ich auch!

Um das Elend halbwegs erträglich zu halten, konsumierte der jüngere Teil der Firmenmannschaft, zu welchem ich mich unverblümt hinüber gerettet hatte (eigentlich U30, aber wer will schon pingelich sein), Pauschaltarif-Alkohol in rauhen Mengen. Ab diesem Punkt sollte man sich unbedingt in der Nähe unserer Redaktions-Praktikantinnen aufhalten, und ein anzüglicher und gürtellinienunterscheitender Abend ist einem gewiß. Und so sollte es auch gestern wieder sein. Es geht doch nichts über einen würdigen Einstieg ins neue Jahr. Prost!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich wußte ja schon immer, daß du auf bekiffte Tiger und besoffene Praktikantinnen stehst. Das kannst du durch deine scheinbare Verurteilung dieser Praktiken auch nicht vertuschen. :P In diesem Sinne: Prost!